Nichts war in den Bioläden so schnell ausverkauft wie Ingwer, als Corona über uns hereinbrach. Die gelblich-graue Knolle mit der großen Heilwirkung war plötzlich zu einem der begehrtesten Objekte zur wirkungsvollen Infektabwehr geworden. Doch hält die Wurzel, was sie verspricht und was hat es mit der Wirkung von Ingwer auf sich?
Ui, ist das scharf. Gemeint ist vielleicht die Kürbissuppe, die mit geriebenem Ingwer den gewissen Kick bekommen hat. Oder der heiße Tee, in dem dünne Ingwerscheiben schwimmen und das feurig zitronige Aroma abgeben. In Asien und Indien ist diese Schärfe seit Jahrtausenden bekannt und gewollt. Mehr noch – dort ist sie die am meisten geschätzte Heilpflanze überhaupt. Wo ist dir die Wurzel begegnet oder wann hat dich die Wirkung von Ingwer so richtig überzeugt? Hier ein bisschen Historie und mehr. Denn das hat diese Knolle verdient!
Ursprung von Ingwer
Die heilsame Wirkung von Ingwer spielte bereits im Altertum in der chinesischen und indischen Medizin eine große Rolle und verbreitete sich in der Spätantike in Europa. Schon Konfuzius soll Ingwer bei der Reisekrankheit verordnet haben. Aus dem südlichen China kommend, gelangte die Pflanze über Griechenland nach Italien und schließlich – durch die Römer – über die Alpen. Als Gewürz ist es in der indischen und chinesischen Küche bis heute nicht wegzudenken.
Auch in der Klostermedizin zählt Ingwer zu der am häufigsten erwähnten Heilpflanze. Hier wird sie vor allem zur Verdauungsförderung, Reinigung von schleimigen Säften, bei Husten und anderen Erkrankungen der Atemwege forciert, zudem bei Leberleiden, Augentrübung und Halsentzündungen. Doch die Wirkung von Ingwer ist zudem antibakteriell und man sagt ihr nach, dass sie hemmend auf die Vermehrung von Viren wirkt. Die Knolle kurbelt den Stoffwechsel an und macht ganz wunderbar warm!
Worauf beruht die Heilwirkung bei Ingwer?
Auf das, was diese gelbweiße Knolle beinhaltet. Das sind Vitamine wie Vitamin C und Spurenelemente wie Magnesium, Eisen, Calcium, Kalium und Phosphor. Zudem das Gingerol, welches dem Ingwer die Schärfe verleiht.
Geht die Wirkung von Ingwer durch das Schälen verloren?
Ja! In der Schale stecken die ganz besonderen Heilstoffe des Ingwers, deshalb ist es besser, die Ingwerwurzel mit der Schale zu verwenden. Um sich dabei sicherer zu fühlen, kannst du den Ingwer mit einer Gemüsebürste vorsichtig abbürsten und mit klarem Wasser abspülen.
Ingwer hilft bei Erkältung
Du hast dich erkältet, frierst und hast sogar Schüttelfrost? Dann darfst du der wärmenden Wirkung von Gingerol und Shoagol vertrauen, die in der Ingwerwurzel zu finden sind. Zerkleinere die Ingwerwurzel, in dünne Scheiben oder grob gerieben und gib etwa einen Teelöffel davon in eine große Tasse oder eine kleine Teekanne. Gieße dann kochendes Wasser darüber. Um die Wirkung zu verstärken kannst du den Ingwer ein paar Minuten in kochendem Wasser ziehen lassen. Du kannst gerne etwas Honig zum Versüßen dazu geben. Das heiße Ingwergetränk wird dich rasch von innen her wärmen. Zusätzlich ist die Wirkung von Ingwer schleimlösend und Kreislaufstärkend.
Ingwer wirkt bei Reiseübelkeit
Bei Brechreiz wird empfohlen, ein Gramm frisch geputzten Ingwer mit etwas Flüssigkeit einzunehmen. Die Tagesdosis sollte allerdings vier Gramm Ingwer nicht überschreiten. Für die Reise empfiehlt es sich, Ingwer als Tinktur einzunehmen. 20 Tropfen Ingwertinktur in einem Glas lauwarmen Wasser lösen und 30 Minuten vor den Mahlzeiten oder vor dem Reisebeginn trinken.
Ingwer wirkt bei Magen-Darm-Beschwerden
Wer an einem schwachen Magen leidet, dem soll der regelmäßige Genuss von Ingwer als Gewürz helfen. Zudem wird die Wurzel appetitanregend und fördert die Speichelbildung ebenso, wie die die Bildung des Magen- und Gallensafts. Leidest du unter Gallensteinen oder hast einen gereizten Magen, solltest du die Einnahme von Ingwer mit deinem Arzt abklären.
Wann sollte man auf Ingwer verzichten?
Ingwer ist ein sehr anregendes Gewürz. Wenn man zu Sodbrennen neigt, kann Ingwer dies verstärken. Schwangeren und Kindern wird die Knolle nicht empfohlen und bei Fieber über 38 Grad kann er, da kreislaufanregend, diesen zusätzlich belasten Es wird empfohlen, nicht mehr als 40 Gramm Ingwer am Tag einzunehmen. Vor allem Menschen, die Medikamente zur Blutverdünnung einnehmen, sollten beachten, dass Ingwer diese Wirkung verstärkt.
Wir dürfen uns freuen, dass die Natur so viel Gesundes für uns bereithält. Ingwer spielt hier eine ganz besondere Rolle und gehört bei vielen Menschen nicht nur zur „Natur-Hausapotheke“, sondern zur täglichen gesunden Bereicherung. Dass immer wieder neue Ideen auftauchen, die von einer optimalen Wirkung von Ingwer bei kleinen aber auch großen Gesundheitlichen Problemen, darf man ruhig etwas mit Skepsis betrachten und sich einfach gut informieren.
Quellen: www.gesund.at, „Handbuch der Klosterheilkunde“, Zabert Sandmann Verlag
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